Google Ads Remarketing Guide für E-Commerce

Google Ads Remarketing Guide für E-Commerce

Remarketing ist eine der wirkungsvollsten Strategien im digitalen Marketing für Online-Shops. Es ermöglicht dir, Nutzerinnen und Nutzer gezielt wieder anzusprechen, die deine Website oder App bereits besucht haben. Dadurch steigerst du nicht nur deine Sichtbarkeit, sondern auch die Conversion-Wahrscheinlichkeit deutlich. In diesem Guide erfährst du, wie Remarketing mit Google Ads funktioniert, welche Varianten es gibt und warum es für E-Commerce besonders effektiv ist.

Was ist Google Ads Remarketing?

Remarketing beschreibt eine Werbestrategie innerhalb von Google Ads, bei der du frühere Besucher deines Online-Shops erneut ansprechen kannst. Du erreichst Personen, die bereits Interesse gezeigt haben, aber keinen Kauf abgeschlossen oder keine gewünschte Aktion durchgeführt haben. Das Remarketing erfolgt gezielt über verschiedene Google-Plattformen, darunter Display, Suche, YouTube, Gmail und Apps.

Funktionsweise von Remarketing

Grundlage ist das Google Ads Remarketing-Tag, das auf deiner Website implementiert wird. Dieses Tag registriert anonyme Nutzer und ordnet sie bestimmten Remarketing-Listen zu. Die Listen basieren auf konkretem Verhalten, etwa einem Seitenbesuch, dem Hinzufügen eines Produkts zum Warenkorb oder dem Start eines Checkout-Prozesses. Die Nutzer werden anschliessend mit spezifischer Werbung erneut angesprochen. Diese Ausspielung erfolgt über Echtzeit-Auktionen innerhalb des Google Netzwerks.

Ziel und Nutzen im E-Commerce

Im Onlinehandel ist die Customer Journey selten linear. Nutzer informieren sich, vergleichen Preise und brechen Käufe häufig ab. Genau hier setzt Remarketing an. Du erinnerst potenzielle Käufer an deine Produkte, erzeugst Wiedererkennung und bietest im richtigen Moment einen Kaufanreiz. Dadurch steigt die Conversion-Wahrscheinlichkeit signifikant. Remarketing ermöglicht dir, Marketingbudget gezielt dort einzusetzen, wo bereits eine hohe Kaufabsicht besteht.

Arten von Google Ads Remarketing

Google Ads bietet verschiedene Remarketing-Varianten, die sich je nach Kanal und Zielsetzung einsetzen lassen. Für E-Commerce empfiehlt sich meist eine Kombination mehrerer Formate.

Standard-Remarketing über das Displaynetzwerk

Beim klassischen Display-Remarketing erreichst du ehemalige Besucher mit visuellen Anzeigen auf Websites und in Apps, die zum Google Display Netzwerk gehören. Du kannst beispielsweise Nutzer ansprechen, die bestimmte Kategorien besucht oder ein bestimmtes Produkt angeschaut haben. Die Anzeigen erscheinen während des Surfverhaltens und erinnern dezent an dein Angebot.

Statische Remarketing Ads

Remarketing im Suchnetzwerk

Mit Remarketing Lists for Search Ads, kurz RLSA, sprichst du Nutzer gezielt über die Google-Suche an. Sobald eine Person, die bereits auf deiner Website war, nach einem bestimmten Keyword sucht, kannst du ihr ein speziell abgestimmtes Suchanzeigen-Set zeigen oder mit höherem Gebot präsent sein. Das ist besonders effektiv bei generischen Suchanfragen, bei denen du sonst nicht profitabel bieten würdest.

Video-Remarketing über YouTube

YouTube Remarketing nutzt die Interaktionen von Nutzern mit deinem Shop oder deinem YouTube-Kanal. Du kannst beispielsweise Nutzer ansprechen, die dein Video gesehen oder deine Website besucht haben. Über YouTube Ads erreichst du diese Zielgruppe erneut mit Videoanzeigen oder Bannerplatzierungen. Diese Variante eignet sich besonders gut für Marken mit starkem visuellen Auftritt.

Dynamisches Remarketing mit Produktdaten

Dynamisches Remarketing ist eine der leistungsstärksten Varianten für Online-Shops. Es erlaubt dir, jedem Nutzer die Produkte anzuzeigen, die er sich bereits angeschaut hat. Dafür benötigst du einen korrekt eingerichteten Produktdatenfeed sowie ein angepasstes Remarketing-Tag mit E-Commerce-Parametern wie die Produkt-ID. Die Anzeigen passen sich automatisch an die individuellen Interessen des Nutzers an und führen so besonders häufig zu Conversions.

Dynamische Remarketing Ads_2

Remarketing auf Basis von Kundenlisten

Mit Kundenlisten kannst du eigene Zielgruppen aus vorhandenen Kontaktdaten wie E-Mail-Adressen erstellen. Diese werden gehashed hochgeladen und mit Google-Konten abgeglichen. So erreichst du beispielsweise Bestandskunden mit Up-Selling-Angeboten oder reaktivierst inaktive Käufer mit gezielten Aktionen. Voraussetzung dafür ist ein DSG/DSGVO-konformes Einverständnis zur Verwendung dieser Daten für Werbezwecke.

App-Remarketing

Wenn dein Shop über eine eigene App verfügt, kannst du Nutzer ansprechen, die die App installiert, aber längere Zeit nicht genutzt haben. Auch Nutzer, die einen Kaufprozess begonnen, aber nicht abgeschlossen haben, lassen sich gezielt aktivieren. Für die technische Umsetzung ist eine Integration mit Firebase oder GA4 notwendig.

Vorteile von Remarketing mit Google Ads

Grosse Reichweite im Google Netzwerk

Mit Remarketing erreichst du deine Zielgruppen über das gesamte Google Netzwerk hinweg. Das umfasst Millionen von Websites, mobile Apps, YouTube, Gmail und die Google-Suche. Diese Vielfalt macht es möglich, Nutzer auf verschiedenen Plattformen und in unterschiedlichen Nutzungssituationen gezielt zu begleiten.

Höhere Conversion-Raten durch gezielte Ansprache

Remarketing richtet sich ausschliesslich an Nutzer, die bereits Interesse an deinem Shop oder deinen Produkten gezeigt haben. Diese Personen sind deutlich näher an der Kaufentscheidung als kalte Zielgruppen. Durch individuelle Botschaften, relevante Angebote oder zeitlich abgestimmte Aktionen kannst du die Conversion-Raten signifikant erhöhen.

Mehr Relevanz und Personalisierung

Mit Remarketing zeigst du Werbung, die auf das konkrete Verhalten der Nutzer abgestimmt ist. Das erhöht nicht nur die Relevanz der Anzeige, sondern verbessert auch das Nutzererlebnis. Dynamisches Remarketing etwa zeigt dem Nutzer genau die Produkte, die er sich zuvor angesehen hat. Auch individuelle Textanzeigen im Suchnetzwerk können die Nutzerbindung stärken.

Günstige CPCs bei guter Performance

Da du im Remarketing auf vorqualifizierte Nutzer bietest, sind die Klickpreise im Durchschnitt günstiger als bei kalten Zielgruppen. Gleichzeitig ist die Conversion-Wahrscheinlichkeit höher, was sich positiv auf den ROAS auswirkt. Besonders für kleinere Shops mit begrenztem Mediabudget ist Remarketing deshalb eine wirtschaftlich sehr sinnvolle Strategie.

Präzise Auswertbarkeit und Performance-Messung

Alle Remarketing-Massnahmen lassen sich in Google Ads detailliert auswerten. Du erkennst, welche Listen gut performen, welche Creatives erfolgreich sind und welche Zielgruppen besonders konvertieren. Durch diese Transparenz kannst du deine Kampagnen datenbasiert optimieren und fortlaufend verbessern.

Voraussetzungen für Google Ads Remarketing

Bevor du mit Remarketing starten kannst, müssen einige technische und rechtliche Grundlagen erfüllt sein. Nur wenn diese Voraussetzungen sauber umgesetzt sind, funktioniert das Remarketing zuverlässig und datenschutzkonform.

Aktiviertes Google Ads Remarketing Tag

Das Remarketing-Tag ist die technische Basis. Dabei handelt es sich um ein Tracking-Snippet, das auf deiner Website eingebunden wird. Du kannst es direkt über den Google Ads Code einfügen oder über den Google Tag Manager steuern. Das Tag erfasst anonymisierte Informationen über Nutzer und ordnet sie bestimmten Zielgruppenlisten zu.

Definition von Zielgruppenlisten

Damit du relevante Remarketing-Kampagnen erstellen kannst, müssen Zielgruppenlisten definiert werden. Diese Listen können auf verschiedenen Nutzeraktionen basieren. Zum Beispiel auf dem Besuch bestimmter Seiten, dem Absprung vom Warenkorb oder dem Aufruf einer Kategorie. Je präziser diese Listen sind, desto besser lassen sich die Anzeigen personalisieren.

Datenschutz beachten nach DSG und DSGVO

Remarketing setzt die Verarbeitung personenbezogener Daten voraus. Du musst daher sicherstellen, dass Nutzer der Nutzung ihrer Daten für Werbezwecke aktiv zustimmen. In der Praxis bedeutet das, dass du eine Cookie-Consent-Lösung einsetzt, die konform mit dem schweizerischen Datenschutzgesetz und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung ist. Nur wenn die Zustimmung korrekt eingeholt wurde, darf das Remarketing-Tag Nutzer tracken und segmentieren.

Remarketing Kampagne einrichten in Google Ads

Eine erfolgreiche Remarketing-Kampagne beginnt mit einem sauberen technischen Setup und einem durchdachten strategischen Aufbau.

Remarketing Tag einbinden

Zuerst muss das Remarketing-Tag auf der gesamten Website oder gezielt auf relevanten Seiten eingebunden werden. Idealerweise geschieht das über den Google Tag Manager, damit du flexibel steuern kannst, welche Seiten und Aktionen getrackt werden.

Zielgruppen in Google Ads anlegen

Sobald das Tag aktiv ist, kannst du in Google Ads Zielgruppenlisten erstellen. Du definierst zum Beispiel Nutzer, die ein bestimmtes Produkt betrachtet, aber nicht gekauft haben. Oder solche, die den Checkout gestartet, aber nicht abgeschlossen haben. Diese Listen bilden die Grundlage für die spätere Kampagnenausspielung.

Kampagnenziel wählen und Anzeigen gestalten

Im nächsten Schritt legst du ein klares Kampagnenziel fest, etwa Conversions oder Website-Traffic. Dann gestaltest du passende Anzeigen mit spezifischen Botschaften für jede Zielgruppe. Achte darauf, visuelle und textliche Elemente auf das Verhalten der Nutzer abzustimmen.

Remarketing in Such-, Display- oder Video-Kampagnen integrieren

Je nach Strategie kannst du Remarketing in verschiedenen Kampagnentypen einsetzen. Display Ads eignet sich für visuelle Reaktivierung, Search für gezielte Rückgewinnung bei aktiver Suche, Video für emotionale Wiederansprache auf YouTube. Wichtig ist, dass du den richtigen Kanal für die jeweilige Zielgruppe und Phase der Customer Journey wählst.

Wann lohnt sich Remarketing besonders?

Remarketing entfaltet seine volle Wirkung in Situationen, in denen Nutzer bereits eine gewisse Kaufabsicht gezeigt haben, aber noch nicht konvertiert sind.

Warenkorbabbrüche zurückholen

Einer der häufigsten Anwendungsfälle ist die Ansprache von Nutzern, die Produkte in den Warenkorb gelegt, aber den Kauf nicht abgeschlossen haben. Mit gezielter Erinnerung oder einem Anreiz kannst du einen grossen Teil dieser Nutzer zurückholen.

Hochpreisige oder beratungsintensive Produkte

Produkte mit längeren Entscheidungsprozessen wie Möbel, Elektronik oder Sportgeräte erfordern oft mehrere Kontaktpunkte. Remarketing hilft, diese Prozesse aktiv zu begleiten und Vertrauen aufzubauen.

Saisonale Aktionen verstärken

Remarketing kann auch kurzfristig sehr effektiv sein, etwa zur Verlängerung von Kampagnen an Black Friday, Weihnachten oder anderen saisonalen Peaks. Du erreichst gezielt Nutzer, die sich bereits informiert haben, aber noch nicht gekauft haben.

Häufige Fehler im Remarketing vermeiden

Trotz des grossen Potenzials gibt es typische Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest.

Zu breite Zielgruppen ohne Segmentierung

Wenn du alle Besucher in einer einzigen Liste ansprichst, leidet die Relevanz. Bessere Ergebnisse erzielst du durch feine Segmentierung nach Verhalten, Produktkategorie oder Funnel-Stufe.

Falsche Anzeigenfrequenz

Wird dieselbe Anzeige zu oft eingeblendet, wirkt sie schnell störend. Nutze die Frequenzsteuerung in Google Ads, um eine gesunde Balance zwischen Sichtbarkeit und Werbemüdigkeit zu erreichen.

Unpassende Creatives oder generische Botschaften

Standardanzeigen ohne Bezug zum Nutzerverhalten verlieren an Wirkung. Passe Bildsprache, Texte und Call-to-Actions gezielt an die jeweilige Zielgruppe und das Nutzerverhalten an.

Fazit

Remarketing gehört zu den leistungsstärksten und effizientesten Strategien im Google Ads Universum für E-Commerce. Du erreichst Nutzer mit hohem Kaufinteresse, erhöhst die Conversion-Raten und nutzt dein Werbebudget gezielt und effizient. Voraussetzung ist ein sauberes technisches Setup, eine klare Zielgruppensegmentierung und relevanter, auf das Nutzerverhalten abgestimmter Content. Wer Remarketing als integralen Bestandteil seiner Kampagnenstrategie versteht, schafft damit eine skalierbare Grundlage für nachhaltiges Wachstum im Onlinehandel.

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